Kolumne 13
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Quelle: eigenes Foto, Standort Neues Museum, Januar 2010

Hieroglyphen-Transliteration

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Übersetzung

Rezept Nr. 153 (Fortsetzung)
{13,1} ... von zahlreichen Schmerzstoffen in seinem Bauch: Du sollst für ihn machen Mittel zum Töten* der Schmerzstoffe und Mittel für das Umherziehen der Schmerzstoffe im Bauch: fettes frisches Fleisch, {13,2} jnnk-Pflanze 1/8, Petersilie 1/16, Weihrauch 1/64, frisches Brot 1/64, sxpt-Flüssigkeit 20 ro, Brot aus Christusdornbeeren 1/8; fein zerreiben und kochen, es werde zu einem Sayt-Kuchen gemacht, es werde gegessen durch {13,3} den Mann zusammen mit süßem Bier an vier Tagen.

* das im Text geschriebene smAa – „regeln“ dürfte wohl ein Schreibfehler sein, s.a. pEbers 100-103 „Heilmittel für das Töten der Schmerzstoffe im Bauch“

Rezept Nr. 154 (13,3 – 13,8)
Ein anderes [Heilmittel für] das Nest des „Umherziehens der Hitze“: Sein Bauch, er ist belastet. Sein Magen, er schmerzt. Sein Herz, es ist heiß und sticht.* {13,4} Seine Kleider sind belastend für ihn, nicht erträgt er viele Kleider. Sein Herz ist umnachtet*, er schmeckt sein Herz, das „bewölkt“ ist wie ein Mann, der gegessen hat unreife (=ungenießbare) Früchte {13,5} der Sykomore. Sein Fleisch ist ermattet wie bei einem Mann, den der Weg geschafft hat. Wenn er sich niedersetzt zum Ausscheiden, so ist sein After belastet, (denn) er hat keinen Erfolg {13,6} beim Ausscheiden des Kots. Dann mußt Du sagen dazu: einer, der leidet an einem Nest von Schmerzstoffen in seinem Bauch, er schmeckt sein Herz; eine Krankheit, die ich behandele. Wenn es darin festgeworden ist und eine Verstopfung entsteht, {13,7} so sollst Du machen dafür Mittel für die Behandlung der Schmerzstoffe sowie Mittel für das Brechen der Schmerzstoffe in seinem Bauch: Erdmandel, fein zerrieben in Wasser 5ro, frischen Brei 1/8, Datteln {13,8} in ihrem weißen Zustand 1/4, Wacholderbeeren 1/16, Drntj 1/32, Honig 1/4, Weinbeeren 1/8, jSd-Frucht 1/8, jajt-Flüssigkeit 20 ro; fein zerreiben, [trinken?] sofort.

* Hat der (mutmaßlich nicht medizinisch vorgebildete) Schreiber hier nach Gehör wieder einmal ein falsches, gleichklingendes Wort (xns – „durchziehen, vorbeifahren“ anstatt xnws – „stechen“ wie in pEbers 855s; jbj=f wxA – „es dürstet ihn nachts“ anstelle jb=f wxA – „sein Herz ist umnachtet“ wie in pEbers 855w) benutzt, ohne den Sinn zu erfassen?

Rezept Nr. 155 (13,8 –13,10)
Ein anderes [Heilmittel]: frisches Fleisch {13,9} 1/4, beide Hälften der psD-Frucht 1/8, jnnk-Pflanze 1/8, aamw-Pflanze 1/16, Wacholderbeeren 1/32, Swt-Nmtj-Pflanze 1/16, jSd-Frucht 1/32, Weinbeeren 1/8, Feigen 1/8, {13,10} Weihrauch 1/64, Snft-Teil der Dattel 1/32, Gänsefett 1/8, süßes Bier 25 ro; fein zerreiben, es werde durchgepresst, trinken an vier Tagen.

Rezept Nr. 156 (13,10 – 13,11)
Ein anderes [Heilmittel]: Snj-tA-Frucht 1/8, Honig 1/8, {13,11} süßes Bier 5 ro; trinken an vier Tagen.

Rezept Nr. 157 (13,11 – 14,3)
Ein Heilmittel für das Zögern seiner Verdauung*, wenn der Bauch durch sie belastet ist: Du sollst machen dafür Mittel für das Brechen der Schmerzstoffe ...

* Laut Hannig sAjt/sAw – „Übersättigung“ (S. 657, Spalte 2), der Grundriß IV/1, S. 105 übersetzt sjn-sAjt=f mit „In-Bewegung-Bringen seiner Übersättigung“ – sicherlich eine etwas unglückliche Übersetzung, die vor allem die Bedeutung des Verbs sjn – „warten, zögern, lauern“ verdreht.

 

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