Die Rückseite des Papyrus Berlin 3038
Auf der Rückseite des Papyrus Berlin 3038 befinden sich noch einzelne Rezepte und Texte, die - ähnlich wie beim Papyrus Edwin Smith - keine inhaltliche Verbindung zur Abhandlung der Vorderseite haben.
Die Schrift der Rückseite stellt sich ähnlich dar wie die der Vorderseite - sie stammt jedoch sicher von einem anderen Schreiber. Da der Text zwar auch orthographische Schwächen aufzeigt, aber keinerlei fachliche Mißverständnisse enthält, war der Urheber des Rückseitentextes möglicherweise ein Fachmann. Der Arzt nutzte den Freiraum auf dem Papyrus, um einige Rezepte zügig zu notieren. Insbesondere das letzte läßt auf eine eilige Ausführung schließen, da hier einerseits die Überschrift, und damit die Benennung der Krankheit/des Symptoms, fehlt und andererseits die Quantenangaben im Gegensatz zum Rest des Papyrus nicht als Rubra ausgeführt sind.
Eine kurze Übersicht über die Texte der Rückseite:
Rezept Nr. 192: ein Mittel zur Empfängnisverhütung Rezept Nr. 193-199: Prognosen zum Geburtsverlauf oder zur Fähigkeit, schwanger zu werden Rezept Nr. 200-203: Rezepte zur Behandlung des Ohres Rezept Nr. 204: Rezept ohne Zuordnung zu einer Krankheit
Da auch Walter Wreszinski - ebenso wie Georg Ebers - in seiner Publikation mit keiner Silbe erwähnt, wo genau auf der Papyrusrolle sich die Kolumnen der Rückseite befinden, soll dies an dieser Stelle kurz ergänzt werden. Die Kolumnen 22 bis 24 wurden auf die Rückseite der Kolumnen 21 bis 18 geschrieben. Ihre Ausrichtung ist gleichsinnig, d.h. die ersten Kolumnenzeilen zeigen beide zum selben Papyrusrand. Der rechte Rand der Kolumne 22 liegt ziemlich genau in der Mitte der Kolumne 21. Der beschriebene Teil der Rückseite reicht dann insgesamt noch über 1/6 der Kolumne 18.
Die folgende Grafik möge die Situation zusätzlich veranschaulichen:
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