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Kolumne 3
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Faksimile des Originals

Quelle: James H. Breasted - The Edwin Smith Surgical Papyrus, Chicago 1930

Hieroglyphen-Transliteration

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Übersetzung

Fall Nr. 6 (Fortsetzung)

{3, 1} ... wenn es (noch) nicht breitgeschlagen ist mit Hilfe eines Steines zu einem Produkt; seine Oberfläche ist uneben wie pjw, das heißt wie unregelmäßig gestaltete Eitermasse.

 < Erläuterung >

 

Fall Nr. 7 (3,2 – 4,4)

{3, 2} Heilkunde für eine Klaffwunde an seinem Kopf, die den Knochen erreicht hat, durchstoßen ist die Dura seines Schädels.

(Wenn Du untersuchst einen Mann mit einer Klaffwunde an seinem Kopf, die den Knochen erreicht hat, durchstoßen ist die Dura seines Schädels,) dann sollst Du abtasten seine Wunde {3, 3} und es schaudert ihn sehr. Dann mußt Du veranlassen, daß er hochhebe sein Gesicht; es ist schwierig für ihn, daß er seinen Mund öffne. Sein Herz ist (zu) müde zum Sprechen. Wenn Du untersuchst {3, 4} seinen Speichel, der auf seine Lippen gefallen ist, (so findest Du ihn), indem er nicht zu Boden fällt. Er blutet aus seinen beiden Nasenlöchern und aus seinen beiden Ohren, er leidet an Versteifung an seinem Nacken, nicht vermag er {3, 5} zu blicken auf seine beiden Schultern sowie auf seine Brust.

Dann mußt Du sagen dazu: Einer mit einer Klaffwunde an seinem Kopf, die den Knochen erreicht hat, durchlöchert ist die Dura {3, 6} seines Schädels, gebunden ist das Band seiner beiden Unterkiefer(seiten), er blutet aus seinen beiden Nasenlöchern und seinen beiden Ohren, er leidet an Versteifung an seinem Nacken; eine Krankheit, mit der ich kämpfen werde.

{3, 7} Wenn Du nun findest jenen Mann, indem gebunden ist das Band seiner beiden Kinnbacken und seiner beiden Unterkiefer(seiten), dann sollst Du veranlassen, daß man für ihn macht etwas Heißes, bis es ihm angenehm ist. Dann soll sich öffnen {3, 8} sein Mund. Dann sollst Du ihn verbinden mit Öl/Fett, Honig und Fasern, bis Du erkennst, daß er zu etwas gelangt.

Wenn Du aber jenen Mann findest, indem sein Fleisch/Leib leidet {3, 9} an Hitze/Fieber aufgrund jener Wunde, welche in der Dura seines Schädels ist, ferner leidet jener Mann an Zahnschmerzen(?) aufgrund jener Wunde, dann mußt Du legen {3, 10} Deine Hand auf ihn. Und so findest Du seine Stirn feucht durch Schweiß, die Stränge seines Nackens sind gestreckt, sein Gesicht ist errötet, {3, 11} sein Gebiß ist psD(tj), der Geruch seines (Gehirn-)Kastens ist wie Exkremente von Kleinvieh, sein Mund ist gebunden/verkrampft, seine beiden Augenbrauen sind sdj, {3, 12} sein Gesicht ist, wie wenn er weint.

Dann mußt Du sagen dazu: Einer mit einer Klaffwunde an seinem Kopf, die den Knochen erreicht hat, durchstoßen ist die Dura seines Schädels, {3, 13} er leidet an Zahnschmerzen(?), gebunden/verkrampft ist sein Mund, er leidet an Versteifung seines Nackens; eine Krankheit, die man nicht behandeln kann.

Wenn Du nun aber jenen Mann findest, indem er blaß geworden ist und er hat schon {3, 14} einen Schwächeanfall erlitten, so sollst Du veranlassen, daß man für ihn mache ein Stechbeitel aus Holz mit Stoff umwickelt; es werde gegeben an seinen Mund. Dann sollst Du veranlassen, daß man für ihn mache ein Trankmittel {3, 15} aus Erdmandel. Sitzen bedeutet seine Behandlung, gegeben zwischen zwei Stützen aus Ziegelsteinen, bis Du erkennst, daß er zu etwas gelangt.

A) Was betrifft, durchstoßen ist die Dura {3, 16} (seines Schädels): Das ist das, was vom “Inneren der Schale” (=Gehirn) zur “Schale des Schädels” (=Kalotte) ist. Es ist diese Dura aus Leder/Haut.
B)
Was betrifft, gebunden ist das Band seiner beiden Unterkiefer(seiten): {3, 17} Das bedeutet, steif sind die Stränge des Endes seines (Kiefer-)Gelenkknochens, der in seinem Joch-Schläfenbein steckt. – Dies ist das Ende seines Unterkieferknoches, das sich nicht hin- und herbewegt. – Nicht ist es angenehm für ihn, zu öffnen {3, 18} seinen Mund wegen seines Leidens.
C) Was betrifft das Band seiner beiden Unterkiefer(seiten): Es sind die Stränge, die das Ende des Unterkieferknochens binden, so wie man sagt “Band” zu etwas als Strick.
D)
Was betrifft, die Stirn {3, 19} ist feucht durch Schweiß: Das bedeutet, es schwitzt sein Kopf ein wenig, so wie etwas feucht wird.
E)
Was betrifft die Stränge seines Nackens {3, 20} sind gestreckt: Das bedeutet, es sind die Stränge seines Nackens gespannt und steif durch sein Leiden.
F)
Was betrifft, sein Gesicht ist gerötet: Das bedeutet, rot ist die Farbe {3, 21} seines Gesichts wie die Farbe des Samens des Tmst-Baumes.
G)
Was betrifft, der Geruch des (Gehirn-)Kastens seines Kopfes ist wie die Exkremente von Kleinvieh: Das bedeutet, es ist ...

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