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Kolumne 10
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Faksimile des Originals

Quelle: James H. Breasted - The Edwin Smith Surgical Papyrus, Chicago 1930

Hieroglyphen-Transliteration

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Übersetzung

Fall Nr. 28 (Fortsetzung)

{10, 1} ... Dann sollst Du ihn verbinden mit frischem Fleisch am ersten Tag. Du mögest ihn behandeln anschließend mit Öl/Fett, Honig und Fasern jeden Tag, {10, 2} bis es ihm besser geht. Wenn Du ihn jedoch findest, indem er Fieber hat aufgrund jener Wunde, dann sollst Du einlegen trockene Fasern in die Öffnung {10, 3} seiner Wunde. Du mögest ihn zu Boden legen auf sein Ruhebett, bis es ihm besser geht.

 

Fall Nr. 29 (10,3 – 10,8)

Heilkunde für eine Klaffwunde an einem Wirbel seines Nackens.

Wenn Du untersuchst einen Mann {10, 4} mit einer Klaffwunde an einem Wirbel seines Nackens, die den Knochen erreicht hat, durchstoßen ist der Wirbel seines Nackens, und wenn {10, 5} Du jene Wunde entleerst, schaudert es ihn sehr. Nicht ist es ihm möglich, sich zu blicken auf seine beiden Schultern sowie {10, 6} auf seine Brust.

Dann mußt Du sagen dazu: [Einer mit] einer [Klaff-]Wunde an seinem Nacken, die den Knochen erreicht hat, durchstoßen ist ein Wirbel seines Nackens, {10, 7} er leidet an Versteifung an seinem Nacken; einer Krankheit, mit der ich kämpfen werde.

Dann sollst Du ihn verbinden mit frischem Fleisch am ersten Tag. Was betrifft {10, 8} das Danach: [Du mögest ihn] legen zu Boden auf sein Ruhebett, bis vorübergegangen ist die Zeit seines Leidens.

 

Fall Nr. 30 (10,8 – 10,12)

Heilkunde für eine Zerrung an einem Wirbel seines Nackens.

{10, 9} Wenn Du untersuchst einen Mann mit einer Zerrung an einem Wirbel seines Nackens, dann mögest Du ihm sagen: “Blicke auf Deine beiden Schultern sowie auf Deine Brust!” {10, 10} Wenn er es tut, so ist es schwierig/kaum zu sehen, daß es geschieht durch ihn.

Dann mußt Du sagen dazu: Einer mit einer Zerrung an einem Wirbel seines Nackens; eine Krankheit, die ich behandele.

{10, 11} Dann sollst Du verbinden frischem Fleisch am ersten Tag. Was betrifft das Danach: Du mögest [ihn] behandeln anschließend [mit] Verbandszeug und Honig jeden Tag, {10, 12} bis es ihm besser geht.

A) Was betrifft eine Zerrung: Sie (=die Sammelhandschrift “Was die Wunden betrifft”) sagt es zum Zerreißen eines Gelenks, wenn es (noch) an seinem Platz ist.

 

Fall Nr. 31 (10,12 – 10,22)

Heilkunde für eine Verschiebung an einem Wirbel {10, 13} seines Nackens:

Wenn Du untersuchst einen Mann mit einer Verschiebung an einem Wirbel seines Nackens, und Du findest ihn, indem er nicht mächtig ist seiner beiden Arme und seiner beiden Beine deswegen. {10, 14} Sein Penis ist steif deswegen. Es geht ab Urin aus seiner Eichel, ohne daß er es weiß/bemerkt. Sein Fleisch hat Luft “empfangen”. {10, 15} Seine Augen sind gerötet. Es ist die Verschiebung eines Wirbels seines Nackens, die seinen Wirbelsäulenkanal erreicht hat und veranlaßt hat, daß er nicht mächtig ist seiner beiden Arme {10, 16} und seiner beiden Beine. Wenn aber eine Verschiebung eines Wirbels in der Mitte seines Nackens ist, dann entsteht ein Samenerguß an seiner Eichel.

Dann mußt Du sagen {10, 17} dazu: Einer mit einer Verschiebung an einem Wirbel seines Nackens, nicht ist er mächtig seiner beiden Arme und seiner beiden Beine, es träufelt sein Urin; eine Krankheit, die man nicht behandeln kann.

A) Was betrifft {10, 18} eine Verschiebung an einem Wirbel seines Nackens: Sie (=die Sammelhandschrift “Was die Wunden betrifft”) sagt es zum Trennen seines Wirbels von einem zweiten, in dem das Fleisch, das darüber ist, unversehrt ist, {10, 19} sowie man sagt “es ist verschoben” zu etwas, das in Berührung bleibt, obwohl getrennt ist das eine von seinem zweiten.
B)
Was betrifft “Das bedeutet, daß ein Samenerguß {10, 20} entsteht an seiner Eichel”: Es ist steif sein Penis mit Ausfluß am Ende seines Penis. Das heißt, er bleibt in ruhiger Lage; nicht neigt er sich (ganz) nach unten und nicht verfestigt er sich (ganz) nach oben.
C)
Was betrifft {10, 21} das Träufeln seines Urins: Das bedeutet, es geht ab Urin aus seiner Eichel, nicht kann er sich ihm halten.

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