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Kolumne 11
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Faksimile des Originals

Quelle: James H. Breasted - The Edwin Smith Surgical Papyrus, Chicago 1930

Hieroglyphen-Transliteration

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Übersetzung

Fall Nr. 32 (11, 1 – 11,9)

{11, 1} Heilkunde für eine Senkung eines Wirbels seines Nackens:

Wenn Du untersuchst einen Mann mit einer Senkung eines Wirbels seines Nackens, {11, 2} sein Gesicht ist unbeweglich, nicht dreht sich ihm sein Nacken um. Dann sollst Du sagen zu ihm: “Blicke auf Deine Brust und {11, 3} auf Deine beiden Schultern!” Nicht ist er imstande, daß er umwende sein Gesicht und daß er blicke auf seine Brust und auf seine beiden Schultern.

Dann mußt Du sagen dazu: {11, 4} Einer mit einer Senkung an einem Wirbel seines Nackens; eine Krankheit, die ich behandele.

Dann sollst Du ihn verbinden mit frischem Fleisch am ersten Tag. {11, 5} (Dann) löse seinen Verband. Dann mußt Du geben Öl/Fett an seinen Kopf, so daß es rinnt zu seinem Nacken. Dann mußt Du verbinden {11, 6} ihn mit Verbandstoff. Du mögest ihn anschließend behandeln [mit] Honig jeden Tag. Seine Lagerung ist das Sitzen, {11, 7} bis es ihm besser geht.

A) Was betrifft eine Senkung an einem Wirbel seines Nackens: Sie (=die Sammelhandschrift “Was die Wunden betrifft”) sagt es zum Einsinken eines Wirbels seines {11, 8} Nackens ins Innere seines Nackens wie einsinkt ein Fuß im Ackerboden. Das bedeutet ein Einsinken nach {11, 9} unten.

 

Fall Nr. 33 (11,9 – 11,17)

Heilkunde für eine Quetschung (=Kompressionsfraktur) an einem Wirbel seines Nackens:

Wenn Du untersuchst einen Mann mit einer Quetschung an einem Wirbel {11, 10} seines Nackens, Du findest ihn, indem gefallen ist ein Wirbel in seinen zweiten. Außerdem ist er bewußtlos, nicht spricht {11, 11} er (mehr). Es ist sein Fall mit dem Kopf nach unten, der verursacht hat das Zerquetschen des Wirbels an seinem zweiten, und Du findest (ihn), {11, 12} indem er nicht mächtig ist seiner beiden Arme und seiner beiden Beine deswegen.

Dann mußt Du sagen dazu: Einer mit einer Quetschung an einem Wirbel seines Nackens, {11, 13} nicht ist er mächtig seiner beiden Arme und seiner beiden Beine, er ist bewußtlos; eine Krankheit, die man nicht behandeln kann.

A) Was betrifft eine Quetschung an einem Wirbel {11, 14} seines Nackens: Sie (=die Sammelhandschrift “Was die Wunden betrifft”) sagt es zum Fallen eines Wirbels seines Nackens in seinen zweiten. Einer tritt ein in den anderen, {11, 15} ohne sich hin- und herzubewegen.
B)
Was betrifft “Es ist sein Fall mit dem Kopf nach unten, der verursacht hat, daß zerquetscht ist ein Wirbels {11, 16} an seinem zweiten”: Das bedeutet, er ist kopfüber gefallen auf seinen Kopf, so daß kräftig gedrückt wurde ein Wirbel seines Nackens in {11, 17} seinen zweiten.

 

Fall Nr. 34 (11,17 – 12,2)

Heilkunde für eine Verschiebung an seinem Schlüsselbein:

Wenn Du untersuchst einen Mann mit einer Verschiebung seines Schlüsselbeins, {11, 18} Du findest seine beiden Schultern herabhängend, der Kopf seines Schlüsselbeins nähert sich seinem Gesicht.

Dann mußt Du dazu sagen: {11, 19} Einer mit einer Verschiebung seines Schlüsselbeins; eine Krankheit, die ich behandele.

Dann mögest Du es fallen lassen, so daß es (wieder) liegt an seiner Stelle. Dann sollst Du verbinden {11, 20} ihn mit einem Polster aus Stoff. Du mögest ihn anschließend behandeln mit Öl/Fett und Honig jeden Tag, {11, 21} bis es ihm besser geht.

Wenn Du aber sein Schlüsselbein findest, indem [eine Wunde] aufgebrochen ist darüber, die aufgeweicht ist bis ins Innere; eine Krankheit, die ich behandele.*

A) Was betrifft eine Verschiebung an seinen beiden Schlüsselbeinen: Das bedeutet, gelöst/gelockert sind die Köpfe des Sichelbeins. {11, 23}(Zur Erinnerung:) Es sind befestigt ihre Köpfe an dem Knochen oberhalb seiner Brust, der bis zur Kehle reicht. 

    * Entweder wurde hier die Therapieanweisung vergessen oder das prognostisch günstige Verdikt irrtümlich anstatt des ungünstigen “eine Krankheit, die man nicht behandeln kann” geschrieben. Vergleicht man mit Fall Nr. 37 (Bruch des Oberarms mit einer Wunde darüber), so kommt hier eher letzteres in Betracht.

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